Die Digitalisierung sorgt in der Industrie, beim Verkehr und in der Energiewirtschaft für effiziente Prozesse, die helfen, die natürlichen Ressourcen zu schonen und schädliche Emissionen zu vermeiden („Grün durch IT“). Die dadurch stetig wachsenden Datenmengen steigern aber auch den Bedarf an Rechenzentren. Und diese benötigen viel Energie. Die Politik schiebt Energiefressern mit neuen Vorgaben auf nationaler als auch auf EU-Ebene einen Riegel vor. TÜVIT unterstützt Betreiber:innen dabei, Rechenzentren nach den neuesten Richtlinien energieeffizienter und nachhaltiger zu bauen und zu betreiben.
Die EU-Kommission hat im Rahmen des European Green Deal ein „grünes“ Bewertungsschema eingeführt: die sogenannte EU-Taxonomie für Rechenzentren. Große Unternehmen müssen über ihre Nachhaltigkeitsbemühungen Bericht erstatten (Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)), wenn sie mindestens 250 Beschäftigte oder einen Umsatz von mehr als 40 Millionen Euro oder eine Bilanzsumme von mehr als 27 Millionen Euro aufweisen. Ab 2023 müssen Unternehmen auch über ihre Bemühungen, Rechenzentren nachhaltiger zu betreiben, berichten.
Die EU hat Mitte März eine Zusammenstellung der entsprechenden Anforderungen veröffentlicht, um ein möglichst einheitliches Vorgehen bei den Prüforganisationen zu ermöglichen. Insgesamt wurden 106 technische und organisatorische Anforderungen aus dem EU Code of Conduct for Data Centers abgeleitet, die nach dem Comply or Explain-Prinzip begutachtet werden sollen. Vor allem die Bereiche Kühlung, Abwärme und Stromversorgung bieten Potential, um Rechenzentren effizienter zu gestalten. Wenn man die Anforderungen als Unternehmen erfüllt, ist man mit seinem Rechenzentrum nachhaltig unterwegs. TÜVIT durfte auf EU-Ebene die Inhalte aktiv in der Expertengruppe mitgestalten. Damit war es möglich, die Anforderungen 1:1 in den TÜVIT eigenen Kriterienkatalog TSE.STANDARD einzuarbeiten und quasi zeitgleich mit der Veröffentlichung der EU bereitzustellen.
TÜVIT – Mitglied der TÜV NORD GROUP und bekannt für die TSI Zertifizierung – hat schon vor mehreren Jahren einen Kriterienkatalog erstellt, der nun in aktualisierter Form als TSE.STANDARD V2.1 in Deutsch und in Englisch vorliegt.
Er versteht sich u.a. als Baukastensystem mit dem sich alle relevanten Vorgaben je nach gewünschtem Fokus abbilden lassen, egal ob CSRD, EU Code of Conduct, EN 50600-5 (Maturity Model) oder ISO 50001. Mit der TSE-Methodik (Trusted Site Energy Efficiency) und dem dazugehörigen TSE.STANDARD gibt TÜVIT den Akteur:innen am Markt ein effektives Werkzeug an die Hand, mit dem sie einen möglichst nachhaltigen und energieeffizienten Betrieb ihrer Rechenzentren vorbereiten, umsetzen und nachweisen können. Das Besondere daran: man kann mit dem TSE.STANDARD nicht nur dem CSRD entsprechen oder einen erreichten Reifegrad erzielen und mittels Zertifikat bestätigt bekommen, sondern die Methodik verheiratet das Reifegradmodell mit der Einführung eines RZ-spezifischen Energiemanagementsystems gem. ISO 50001 und bringt somit auch einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess in Gang.
Über TÜVIT
Die TÜV Informationstechnik GmbH (TÜVIT) steht für Sicherheit in der Informationstechnik. Mit Auditierungen und Evaluierungen begleiten wir Kund:innen bis zur erfolgreichen Zertifizierung. Als unabhängiger Prüfdienstleister ist TÜVIT ein verlässlicher Wegbereiter für IT-Sicherheit in zahlreichen Unternehmen und Organisationen der Wirtschaft und öffentlichen Hand. Unser Fokus: Ganzheitliche Cyber-Resilienz und IT-Sicherheit in der Lieferkette. Dafür sind wir in technologisch führenden Regionen rund um den Globus akkreditiert. Zu unseren Kompetenzfeldern zählen branchenübergreifend Sicherheitsprüfungen von Hard- und Softwarekomponenten, Embedded Systems, ITK-Netzwerken und -komponenten sowie Applikationen, zudem Audits für ISMS und Datenschutzmanagement.
1995 gegründet, gehört TÜV Informationstechnik GmbH mit Hauptsitz in Essen zur Business Unit Digital & Semiconductor, einer der sechs weltweit aufgestellten Business Units innerhalb der TÜV NORD GROUP. TÜV NORD GROUP agiert mit über 14.000 Mitarbeitenden und Geschäftsaktivitäten in 100 Ländern als einer der weltweit größten Technologie-Dienstleister.