Rechenzentren bilden das Rückgrat der Digitalisierung, benötigen gleichzeitig aber auch eine Menge Energie. Lag der Energiebedarf der EU-weiten Rechenzentren 2018 noch bei 76,8 TWh, prognostizieren Studien für 2030 einen Anstieg des Bedarfs um 28% auf 98,5 TWh. Das macht deutlich: Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sind auch für Rechenzentren zunehmend von zentraler Bedeutung.
Der neue Kriterienkatalog TSE.STANDARD (Trusted Site Energy Efficiency) der TÜViT unterstützt Betreiber, Planer und Errichter von Rechenzentren dabei, einen möglichst nachhaltigen und energieeffizienten Betrieb ihrer Rechenzentren umzusetzen und objektiv nachzuweisen. Grundlage bildet die stufenweise Einführung – und im Anschluss daran kontinuierliche Verbesserung – eines RZ-spezifischen Energiemanagementsystems gemäß ISO 50001:2018.
Hierfür stellt TÜViT den Marktakteuren mit dem TSE.STANDARD ab sofort einen neuen Kriterienkatalog zur Seite, der umfangreiche Anforderungen sowie Empfehlungen in Form von Best Practices der Rechenzentrumsbranche beinhaltet, so beispielsweise den EU Code of Conduct und die TR 50600-99-1. Grundsätzlich bildet der Katalog dabei ein Reifegradmodell für die Energieeffizienz und Nachhaltigkeitsaspekte eines Rechenzentrums ab. Er besteht aus den drei thematisch getrennten Bewertungsbereichen Management (MGM), Informations- und Kommunikationssysteme (ITK) sowie Infrastruktur (INF) und differenziert zwischen vier unterschiedlichen Reifegraden (Level 1-4). Diese zielen auf die schrittweise Verbesserung des Energiebedarfes innerhalb des Rechenzentrums ab.
„Das Bewusstsein für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit hat auch – und vor allem – im Rechenzentrumsbereich in den letzten Jahren stark zugenommen. Daher freuen wir uns, dass wir mit dem neuen TSE.STANDARD unseren Teil dazu beitragen können, Rechenzentren zukünftig umweltverträglicher zu gestalten“, so Joachim Faulhaber, Fachbereichsleiter Data Center bei TÜViT.
Akteure der Rechenzentrumsbranche können mit einer entsprechenden Prüfung und Zertifizierung nach TSE.STANDARD den Reifegrad ihres Energiemanagementsystems bestimmen und kontinuierlich verbessern. Zudem belegen sie durch einen unabhängigen Dritten, dass sie die Themen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit in ihrem Rechenzentrum verankert haben und verantwortungsvoll und pflichtbewusst mit wertvollen Ressourcen umgehen.
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